Aachen in Zahlen: 30 Prozent Professorinnen
Bis 2030 soll der Anteil der Professorinnen an der RWTH Aachen auf 30 Prozent steigen. Ein Ziel, das nur erreicht werden kann, wenn in den Jahren bis dahin deutlich mehr frei werdende Stellen mit Frauen besetzt werden können.
Von Conny Stenzel-Zenner & Alexander Plitsch
45.284 Studierende sind im aktuellen Wintersemester in 173 Studiengängen an der RWTH Aachen eingeschrieben. 14.437 internationale Studierende aus 141 Ländern machen das Bild in den Hörsälen bunt. Ein Drittel der Studierenden sind Frauen.
Doch wie ist das Bild unter den Professorinnen und Professoren? Da standen 275 W3 Professoren am 31.12.2022 nur 51 Professorinnen gegenüber. Bei 147 W2 Professoren waren es 58 Professorinnen. Und nicht mal bei den Junior Professuren waren die Zahlen ausgeglichen, denn die Männer trumpften mit 20 Stellen gegen die Frau mit 18 Stellen.
Gibt es denn überhaupt genügend Professorinnen, die auf eine Stelle in Aachen warten, falls andere in Rente gehen? „Einerseits werden Stellen beispielsweise in der ZEIT ausgeschrieben, andererseits erfolgt ein proaktives Recruiting. Die RWTH hat einen guten Überblick, wo für Zukunftsthemen spannende Personen arbeiten, für die der Schritt an die RWTH interessant sein könnte“, erklärt RWTH Pressesprecher Thorsten Karbach.
Kommen denn dann Professorinnen? „Lässt sich nicht sagen“, sagt Karbach. Professor*innen haben an der RWTH die Möglichkeit, ihren Renteneintritt nach hinten zu verschieben. Dazu gibt es individuelle Reglungen mit den Fakultäten. Und weil sich zusätzliche neue Professuren nicht „einfach so“ einrichten lassen und neue Professuren wie die Humboldt-Professuren auch über Wettbewerbe eingeworben werden können, „lassen sich keine Aussagen zu den Besetzungen machen“, sagt der Pressesprecher.
Per Gleichstellungsplan hat sich die Hochschule allerdings ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 soll der Anteil der Professorinnen auf 30 Prozent erhöht werden – dafür bleiben also noch sechs Jahre. Bei den Neueinstellungen gelingt diese Quote zwar schon: Von 2018 bis 2021 sind 140 Professuren neu besetzt worden, in 47 Fällen mit Frauen (34 Prozent). Um das selbstgesteckte Ziel 2030 zu erreichen, müsste dieser Anteil an den Neubesetzungen in den kommenden Jahren allerdings deutlich gesteigert werden.