Aachen Führen in Teilzeit

Verwaltung fördert Führen in Teilzeit

Published On: 09/01/2024

Eine „geschlechtergerechte Verwaltung“ – so lautet das Ziel des Gleichstellungsplans der Stadt Aachen, den der Stadtrat im Dezember für die Jahre 2024 bis 2028 verabschiedet hat. Auf knapp 30 Seiten gibt der Bericht Einblick in die aktuelle Situation und Geschlechterverteilung in der Verwaltung und deutet geplante Maßnahmen an.

 

Von Alexander Plitsch

Kritisch betrachtet der aktuelle Gleichstellungsplan insbesondere die sogenannte „gläserne Decke“. In höheren Führungsetagen wird der Frauenanteil niedriger – mit Ausnahme von Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen an der Spitze natürlich.

Mit verschiedenen Maßnahmen möchte die Verwaltung den Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen. Als Erfolg verbucht man dabei die „mobile Arbeit“ bzw. das Homeoffice. Bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit können städtische Mitarbeitende derzeit mobil arbeiten, wenn es ihre Stelle erlaubt.

Neu gegründet werden soll ein „Netzwerk Führungsfrauen“ zum Austausch und zur kollegialen Beratung, um einander zu stärken und Hürden aufgrund des Geschlechts abzubauen.

Neues Konzept: Führen in Teilzeit

Ein weiterer Fokus soll künftig auf dem Thema „Führen in Teilzeit“ liegen. Derzeit nutzen zwar nur 14 Prozent der Führungskräfte die Option der Teilzeit – davon sind allerdings 93 Prozent Frauen. Eine ausführliche Bestandsaufnahme und ein neuer Handlungsleitfaden sollen deshalb weiteren Frauen den Schritt in Führungspositionen in Teilzeit ermöglichen.

Dass „Führen in Teilzeit“ ein Schlüssel für mehr Frauen in Führungspositionen sein kann, bestätigt auch Birgitt van Megeren vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf des Region Aachen Zweckverbands. Entscheidend für den Erfolg eines solchen Konzeptes sei jedoch die Akzeptanz in der Organisation – gerade in einer großen Organisation wie der Stadtverwaltung: „Es kommt auf die Kommunikation an und darauf, dass es passende Vorbilder gibt.”

Der Gleichstellungsplan ist ein gesetzlich vorgeschriebenes Instrument der Personalplanung, um die gleichberechtigte Teilhabechance aller Geschlechter zu prüfen und Maßnahmen zu entwickeln. Sabine Bausch, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aachen, sieht darin zugleich die Chance, ganze Bereiche genauer zu betrachten und Strukturen zu hinterfragen. Der Plan zeige Erfolge und Fortschritte, gebe aber auch Hinweise zur Nachsteuerung von Maßnahmen.

Der Gleichstellungsplan ist hier auf der Website der Stadt Aachen zu finden.

Foto: “Die gläserne Decke” (Symbolbild)