Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz wirft in der Kunstszene viele Fragen auf: Kann KI wirklich kreativ sein? Ist KI-Kunst überhaupt Kunst? Mit diesen spannenden und kontroversen Themen setzte sich die Workshopreihe „KI trifft Kunst” auseinander.

Das Projekt bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, das Zusammenspiel von Kunst und KI ganz praktisch und experimentell zu erleben.

Gefördert durch das Zukunftspaket des Bundesfamilienministeriums fand die Workshopreihe im November/Dezember 2024 statt. Gerahmt wurde die Reihe von einem Auftaktevent in der digitalCHURCH und einem krönenden Abschluss mit einer öffentlichen Ausstellung der Ergebnisse im ehemaligen Kaufhaus Lust for Life.

Die Workshops

In der fünfteiligen Workshopreihe konnten die Teilnehmenden in vielfältige Aspekte der Verbindung von Kunst und KI eintauchen. Im ersten Workshop erhielten sie eine Einführung in die Welt der Künstlichen Intelligenz und deren kreative Potenziale, während der zweite Workshop sich auf generative Kunst mit Midjourney fokussierte.

Der dritte Workshop thematisierte die Bedeutung von Kreativität in Zeiten von KI und bot praktische Übungen, um authentische künstlerische Ansätze zu entwickeln. Im vierten Workshop stand die Fusion von analogen und digitalen Kunstwerken mithilfe von Stable Diffusion im Mittelpunkt.

Im abschließenden Workshop hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Kunstwerke für die abschließende Ausstellung zu perfektionieren.

Ausstellung „KI trifft Kunst“

Die Ergebnisse der Workshopreihe wurden im Dezmber bei der Ausstellung „KI trifft Kunst“ präsentiert. In der besonderen Atmosphäre des ehemaligen Kaufhauses Lust for Life konnten Besucher*innen die Vielfalt der geschaffenen Kunstwerke bewundern. Neben KI-generierten Bildern gab es analoge Malereien und Tonarbeiten zu entdecken.

Regina Herdt, Initiatorin und Projektleiterin von „KI trifft Kunst“, fasste die Essenz der Workshop-Reihe treffend zusammen:

„KI ist kein Ersatz für Kreativität, sondern ein Werkzeug, das uns neue Wege und Möglichkeiten eröffnet. Es ist beeindruckend, zu sehen, wie Teilnehmende gelernt haben, KI-Tools für Ideenfindung, Visualisierung und Experimentieren zu nutzen. Die Ergebnisse waren inspirierend und zeigen, dass der Mensch immer der kreative Kopf hinter jeder Idee bleibt.“

Ist KI denn nun Kunst?

“Ja und nein. KI-generierte Ergebnisse sind vielmehr eine Form von Content/Inhalt, die ohne menschlichen Input nicht existieren würden. KI allein kann keine Kunst schaffen, sie imitiert Kunst durch Datensätze. KI ist ein Tool, das uns ermöglicht, den künstlerischen Ausdruck in unserem heutigen Zeitgeist neu zu denken.

Doch was ist Kunst – und wo hört sie auf? Diese Frage beschäftigt Künstler*innen und Kunst*historikerinnen seit jeher. Auch wir haben keine endgültige Antwort gefunden. Eins ist jedoch sicher: Die Frage, welche Technologien oder Werkzeuge wir Menschen für unseren künstlerischen Ausdruck nutzen, verändert sich ständig mit neuen Innovationen.

KI kann als Tool dienen, um Ideen, Kunst und Ausdruck mit moderner Technik zu erweitern. Dennoch bleibt der Mensch stets im Zentrum des künstlerischen Schaffens. KI ersetzt nicht die Kreativität des Menschen, sondern unterstützt und ergänzt sie. Am Ende ist es immer der menschliche Geist, der Kunst lebendig macht.” Regina Herdt

Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die dieses Projekt möglich gemacht haben: den engagierten Expert*innen, den kreativen Teilnehmenden und den Unterstützer*innen aus dem Umfeld von “Aachen, was geht?!”

Besonders gratulieren wir Regina und ihren Mitstreiter*innen Juliana Wückert und Lorenz Hagemann.

Es ist wunderschön zu sehen, wie aus einer ersten Idee ein Projekt entstehen kann, das so tolle Ergebnisse hervorbringt und was für eine besondere kreative Energie entfaltet wird, wenn motivierte, kreative Menschen zusammenkommen und gemeinsam an etwas Größerem arbeiten.

Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft weitere Ideen in die Tat umzusetzen und mit jungen Menschen neue kreative Wege zu gehen. Es geht definitiv weiter…