Heute vor 80 Jahren: Otto Blumenthal stirbt in Theresienstadt
13. November 1944: Der Mathematiker und langjährige Professor an der RWTH Otto Blumenthal stirbt im Konzentrationslager. Seine jüdische Herkunft hatte ihn zum Ziel der Nationalsozialisten gemacht.
Ludwig Otto Blumenthal war einst ein hoch anerkannter Professor an der RWTH. Von 1905 bis 1933 lehrte er in Aachen Mathematik. Er war seit 1924 Vorsitzender der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und war auch weit über nationale Grenzen hinaus eine wichtige Figur in der Mathematik.
1933 begannen aber nach der Machtübernahme des NS-Regimes Denunziationsmaßnahmen. Blumenthal und elf andere Professoren der RWTH, darunter Theodore von Kármán, wurden von ihren Ämtern enthoben. Blumenthal war zwar mit 18 Jahren zum Christentum konvertiert, war aber jüdischer Abstammung. Der Ausschuss, der Blumenthal verbannte, bestand aus nicht-jüdischen, teils langjährigen Kollegen.
Otto Blumenthal emigrierte 1938 in die Niederlande. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht wurde er ins Ghetto Theresienstadt verschleppt und starb dort im November 1944 an einer Lungenentzündung. Erst kurz zuvor war er knapp der Deportation nach Auschwitz entgangen.
Bild: Gedenktafel im Hauptgebäude der RWTH Aachen (links, Quelle: Euku, Wikimedia), Gedenkstein in der Limburger Straße (rechts, Quelle: ArthurMcGill, Wikimedia).