Regiotram Pläne in Aachen

Regiotram: Rückblick und Ausblick

Published On: 30/08/2024

Nach 50 Jahren soll wieder eine elektrische Straßenbahn durch Aachen fahren. Was ist geplant, was ist schon passiert, wie geht es weiter? Hier geben wir Antworten.

Von Calvin Meyer

Mit dem ambitionierten Projekt „Regiotram“ soll eine Straßenbahnverbindung zwischen Aachen und den angrenzenden Gemeinden im Norden entstehen. Mit öffentlicher Förderung ist die Regiotram ein Kernstück der Verkehrspolitik. Aber wie sieht es in der Praxis aus?

Die Route

Geplant ist eine elektrische Straßenbahnverbindung zwischen Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler. Das südliche Ende der Strecke befindet sich am Hauptbahnhof in Aachen. Von dort aus geht es durch die Innenstadt, vorbei an Elisenbrunnen und Bushof auf die Krefelder Straße. Entlang der B57 verläuft die weitere Strecke durch Würselen, Alsdorf und schließlich bis ans nördliche Ende von Baesweiler.

Eine zweite Strecke soll von Würselen zum Flugplatz Merzbrück führen. Zudem wird eine geplante Nebenstrecke durch Haaren führen. Geplant sind 27 Haltestellen entlang der Hauptstrecke; elf in Aachen, vier in Würselen, sieben in Alsdorf und fünf in Baesweiler.

Das Projekt

Die Straßenbahn soll eine schnelle Verbindung mit regelmäßigen Fahrten zwischen Aachen und den angrenzenden Gemeinden schaffen. Fahrten sollen alle 7,5 Minuten zwischen Aachen und Würselen und alle 15 Minuten zwischen Würselen und Baesweiler stattfinden. Bislang fährt die Buslinie 51 der Aseag diese Strecke im Takt von 10 Minuten bis nach Alsdorf, aber nur alle 30 Minuten nach Baesweiler.

Außerdem ist die Straßenbahn deutlich schneller. Eine Fahrt zwischen Aachen und Baesweiler soll knapp 35 Minuten dauern, etwa halb so lang wie die Busfahrt und ähnlich lang wie eine Fahrt mit dem Auto. Da die Tram ihre eigene Fahrbahn hat, ist sie von Staus nicht betroffen.

Die elektrische Tram stößt keine Schadstoffe aus. Da man mit der Straßenbahn genauso schnell in Aachen ist wie mit dem Auto, ohne sich um Parkplätze Gedanken machen zu müssen, wird sie außerdem den Autoverkehr und damit Schadstoffausstoß in Aachen weiter reduzieren. So trägt das Projekt im großen Ausmaß zur angestrebten Klimaneutralität bei.

Der bisherige Verlauf

Die Idee der Regiotram begann 2017 bei der Initiative Aachen. Noch im selben Jahr wurde das Konzept den anderen drei eingebundenen Gemeinden vorgestellt. Ein konkreter Plan entwickelte sich daraus 2019, koordiniert vom Aachener Verkehrsbund (AVV). Von 2020 bis 2021 lief dann eine Machbarkeitsstudie, welche zu dem Ergebnis kam, dass eine Verbindung wie oben geschildert sinnvoll und auch umsetzbar ist. 2023 haben die kommunalpolitischen Gremien aller beteiligten Städte grünes Licht für die weitere Planung gegeben.

Der Plan

Die Regiotram wurde so konzipiert, dass sie wirtschaftlich und technisch umsetzbar ist. Die Gemeinden stehen hinter dem Vorhaben und Aachens anderes Großprojekt in Sachen Verkehr, „Innenstadtmobilität für morgen”, ist auf den Bau der Regiotram abgestimmt. Die weitere Planung ist für die kommenden Jahre vorgesehen.

Die Entwickler planen mit großzügiger Unterstützung von Landes- und Bundesebene. In einem ersten Schritt wurden 5,5 Millionen Euro für die weitere Planung bewilligt. Insgesamt sollen die Baukosten etwa 330 Millionen Euro betragen.

Wenn die weiteren Schritte nach Plan laufen, kann der Bau in vier bis fünf Jahren beginnen. Bis zur Fertigstellung wird es weitere fünf bis zehn Jahre dauern. Zwischen 2035 und 2040 könnte die Regiotram in Betrieb genommen werden.