Schwimmen gehen, wo jetzt noch Busse fahren
17 Masterstudierende der RWTH Aachen haben alternative Konzepte für den Bushof entworfen – das Motto: Umbau statt Abriss.
Statt der Busspuren schlängeln sich 50 Meter lange Schwimmbahnen durch die Halle des Bushofs in Aachen. Wo früher wartende Fahrgäste standen, befindet sich nun der Beckenrand. Auf dem Dach laden eine Therme mit angelegtem Garten, Saunen und Dampfbäder zum Verweilen ein. So sieht eines der neun Modelle aus, die 17 RWTH-Masterstudierende der Fakultät Architektur entworfen haben. In der Ausstellung „Weiterbauen“ im LustAufLife (ehemaliges Kaufhaus „Lust for life”) können Interessierte sich die Ideen der Studierenden anschauen.
Unter der Leitung von Professorin Anke Naujokat und Dr. Felix Martin vom Lehrstuhl für Architekturgeschichte haben die Studierenden ihre Entwürfe innerhalb von zwei Semestern ausgearbeitet. Martin gab den angehenden Architektinnen und Architekten drei Bauwerke vor, für die sie Umbaupläne erarbeiten sollten – ein Neubau war ausgeschlossen.
Innerhalb von sechs Monaten entstanden Konzepte für eine Burgruine, das LustAufLife, das die Stadt Aachen zum „Haus der Neugier“ umfunktionieren möchte, und den Bushof. Im zweiten Semester sollten sich die Studierenden auf ein Bauwerk festlegen, zu dem sie ein Modell ausarbeiten: Alle entschieden sich für den Bushof.
„Die Studierenden hatten bei ihren Entwürfen völlige Freiheit“, erklärt Felix Martin. Einige konzentrierten sich auf die Planung von Wohnungen, andere entwickelten zusätzlich Flächen für Sport und Freizeit. Manche bewahrten die Nachkriegsarchitektur weitgehend, während andere mit teilweisen Abrissen und Anbauten planten. Die Berechnung der Baukosten spielte keine Rolle – entscheidend war die Entwicklung von Visionen für das gesamte Areal.
„Beim Umbau von Bestand ist es immer eine Herausforderung so zu entwerfen, dass der Aufwand einer Nutzungsänderung angemessen bleibt“, erklärt Martin. Mit ihren Entwürfen liefern die Studierenden Inspirationen für die Umgestaltung des Bushofs – Denkanstöße, wie aus brutalistischer Architektur Neues entstehen kann, ohne alles abzureißen.
Die Modelle sind noch bis Sonntag, 9. März, im Schaufenster des LustAufLife an der Komphausbadstraße in Aachen zu sehen. Texttafeln und QR-Codes liefern weitere Informationen zu den einzelnen Arbeiten.
Quelle: RWTH Aachen / Foto: Judith Peschges