Aachen klimaneutral 2030

Klimaneutral bis 2030: Stadt sucht Mitstreiter

Published On: 02/01/2024

Im Jahr 2050 sollen in der EU nur noch so viele Treibhausgase freigesetzt werden, wie durch das Binden von Kohlenstoff ausgeglichen werden können. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, braucht es Vorreiter, die schon deutlich früher zeigen, wie es klappen kann. Zu diesen soll auch die Stadt Aachen gehören.

Von Alexander Plitsch

Klimaneutral bis 2030: Dieses Ziel hat der Stadtrat 2020 ausgegeben. Inzwischen gehört Aachen zu den europäischen Städten, die für das EU-Programm „100 Climate-Neutral and Smart Cities“ ausgewählt wurden. Unter den 100 Städten sind insgesamt neun deutsche Städte: Neben Aachen sind Dortmund, Dresden, Frankfurt am Main, Heidelberg, Leipzig, Mannheim, München und Münster dabei.

Erster Meilenstein des Programms ist die Erstellung eines Gesamtplans für den Weg zur CO2-neutralen Kommune: dem sogenannten „Klimastadtvertrag“. Dieser stellt einen Strategieplan zur Klimaneutralität dar, der auch konkrete Maßnahmen und Angaben zur Finanzierung enthält.

68 Akteure der Stadtgesellschaft beteiligen sich schon

Gebündelt werden die Aktivitäten bei der Stadtverwaltung – mitwirken sollen aber alle Akteure der Stadtgesellschaft. Daher sind Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Initiativen, Interessenvertretungen und Verbände eingeladen, sich zu beteiligen und eigene Beiträge in den Klimastadtvertrag einzubringen.

68 dieser „Commitments“ aus der Stadtgesellschaft lagen bis Weihnachten bereits vor – mindestens 100 sollen es am Ende sein. „Wir sind optimistisch, die 100 Unterschriften bis zur Einreichung im März sogar zu übertreffen“, sagt Heiko Thomas, Beigeordneter für Klima und Umwelt.

Zu den bisherigen Unterzeichnern gehören kleine und große Unternehmen, Kammern, Vereine und ehrenamtliche Initiativen. Auch die beiden großen Hochschulen, RWTH und FH Aachen, beteiligen sich. „Die RWTH ist nicht nur ein wichtiger Teil Aachens und nimmt eine prägnante Fläche innerhalb der Stadt ein, sie ist möglicherweise auch die größte Energieverbraucherin“, erklärte RWTH-Rektor Ulrich Rüdiger. „Das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 muss unser gemeinsames Ziel sein, sonst ist es nicht zu erreichen.“

Beteiligung noch bis Ende Januar möglich

Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Energieversorgung. Auch die Stawag unterstützt als Partner den Klimastadtvertrag. Vorstand Wilfried Ullrich betonte, man erzeuge bereits heute so viel grünen Strom in eigenen Anlagen, dass sich rechnerisch alle Aachener Haushalte und Gewerbebetriebe klimafreundlich versorgen ließen.

Noch bis Ende Januar ist eine Beteiligung am Klimastadtvertrag möglich – Infos dazu gibt es auf der Website der Stadt Aachen. Das Mitwirken ist in drei Stufen vorgesehen, von Unterstützungsleistungen bis hin zu Selbstverpflichtungen.