Lärmschutz – Stadtrat in Aachen beschließt Aktionsplan

Stadtrat beschließt Aktionsplan gegen Lärm

Published On: 20/09/2024

Der Stadtrat hat die Fortführung des Lärmaktionsplans beschlossen. Auf dieser Basis werden Maßnahmen zur Reduzierung von Lärm entlang Aachens Straßen umgesetzt.

Von Calvin Meyer

Einstimmig hat der Aachener Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung den Lärmaktionsplan bestätigt. Die Verwaltung ist jetzt mit der Umsetzung beauftragt. Prüfungen über die Umsetzbarkeit, Bereitstellung von Finanzmitteln und Verständigungen mit den zuständigen Fachbereichen stehen an. Darauf folgt eine schrittweise Umsetzung der Vorhaben.

Eine Richtlinie der EU gibt vor, dass Städte alle fünf Jahre eine neue Lärmkarte erstellen müssen, welche die Belastung im Stadtgebiet anzeigt. Die neue Karte Aachens zeigt eine erwartungsgemäß hohe Lärmbelastung entlang der Autobahnen. In der Innenstadt sind u.a. der nördliche Alleenring und die Krefelder Straße besonders starkem Lärm ausgesetzt. Allgemein sind Straßen die Hauptquelle von Lärm.

Neben der Lärmkarte gab es zu Jahresbeginn Beteiligungsrunden, in denen Bürger ihre Erfahrungen an die Stadt weitergeben konnten. Ergebnisse dieses Austausches sind ebenfalls in den jetzt vom Stadtrat abgesegneten Plan eingeflossen.

Lärm schädigt die Gesundheit und verursacht Kosten

Der Plan umfasst mehrere Maßnahmen zur Lärmreduzierung. Darunter fallen etwa örtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen und die weitere Förderung alternativer Verkehrsmittel. Da vor allem der Autoverkehr starken Lärm verursacht, kann eine Umstellung auf Bus, Bahn und Rad eine deutliche Verbesserung herbeiführen. Besonders nachts sollen uhrzeitabhängige Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Lärmreduktion beitragen.

Zudem sieht der Plan den Bau von Lärmschutzbarrieren und neuen, leiseren Straßenbelägen vor. Bei jeder anstehenden Sanierung einer Hauptstraße in Aachen soll künftig ein moderner Fahrbahnbelag verlegt werden. Auf Teilen der A4 wird derzeit bereits der Belag erneuert. Lärmschutzwände bieten keine Lösung in der Innenstadt, sollen aber entlang von Landstraßen installiert werden.

Der Plan ist zwar finanziell aufwändig, beschäftigt sich aber mit einem wichtigen Problem. Lärm ist nicht nur nervig, die hohe Beschallung in Städten führt über längere Zeit zu gesundheitlichen Problemen und verringerter Produktivität. Das Umweltbundesamt berechnete 2020, dass bei einer täglichen Belastung von über 50 Dezibel (wovon über die Hälfte der Aachener betroffen sind), jährliche Kosten von 63 Euro pro betroffener Person entstehen. Diese Zahl wächst dramatisch mit der Lautstärke: Eine Belastung von 75 Dezibel oder mehr kostet 650 Euro pro Jahr. In einer Stadt von der Größe Aachens kommen dadurch Kosten in zweistelliger Millionenhöhe zusammen.