Digitale Denkmalliste: 3.700 Aachener Baudenkmale
Aachen atmet Geschichte. Zugleich ist Aachen eine Stadt der Zukunft. Ein neues Angebot, das Altes und Neues verbindet, ist die digitale Denkmalliste. Über das städtische Geodatenportal können Interessierte ganz bequem in die vielfältige Denkmalgeschichte Aachens eintauchen.
Beitrag der Stadt Aachen
Es gibt in Aachen viel mehr zu entdecken als die „Klassiker“ Dom und Rathaus. Die Stadt Aachen verfügt insgesamt über 3.700 eingetragene Baudenkmale und drei Denkmalbereiche (die Aachener Innenstadt, die Heimgärten und ein Teil von Kornelimünster).
Über das Geodatenportal der Stadt Aachen kann nun der Menüpunkt „Denkmalliste Baudenkmale“ angeklickt werden. Auf der Karte erscheint zu jedem Baudenkmal ein anklickbares Icon (das offizielle Denkmalzeichen des Landes NRW), über das man auf eine Infoseite mit weiterem Kontext zu dem Denkmal gelangt. Dort findet sich ein Bild des Baudenkmals, das Eintragungsdatum, die Denkmalnummer, einige Merkmale und die Begründung, warum das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Nicht zu jedem Baudenkmal sind umfangreiche Details bekannt und einsehbar, besonders die neu eingepflegten und untersuchten Denkmale sind aber ausführlich beschrieben.
Isabel Maier, stellvertretende Leiterin der städtischen Denkmalbehörde, ist besonders stolz auf die Bereitstellung der vielfältigen Daten: „Aus meiner Sicht bietet das neue Format nicht nur einen allgemeinen Überblick, sondern jede und jeder kann sich genauer informieren. Ein Foto der jeweiligen Baudenkmale macht die ganze Liste anschaulicher.“ Gemeinsam mit ihrem Team und in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Geoinformation und Bodenordnung arbeiten sie nun stetig daran, Informationen zu alten Denkmalen hinzuzufügen und die Eintragungen zu erweitern.

Isabel Maier, stellvertretende Leiterin der städtischen Denkmalbehörde, und Vincent Dyckmans, Teamleiter im Fachbereich Geoinformation und Bodenordnung (Foto: Stadt Aachen / Stefan Herrmann)
Ein wichtiger Digitalisierungsschritt
Eine digitale Informationsliste über die Aachener Denkmale gibt es schon seit circa 2003 im Geodatenportal. Zuvor hat die Stadt Aachen die Bürger*innen in mehr oder weniger langen Abständen über die Tagespresse mit einer aktuellen Denkmalliste versorgt. Dort waren jedoch nur die Straßen und Hausnummern vermerkt.
Das heutige Denkmalschutzgesetz sieht vor, dass Kommunen Daten zu Denkmalen öffentlich und digital zugänglich machen müssen. Die Stadt Aachen geht mit der neuen digitalen Denkmalliste über das geforderte Mindestmaß aber weit hinaus, indem die Verwaltung detailreiche Infos für alle sichtbar macht. Die Wichtigkeit von digitalen Daten in unterschiedlicher Form weiß auch Vincent Dyckmans, Teamleiter im Fachbereich Geoinformation und Bodenordnung, zu schätzen: „Die digitale Denkmalliste gewährleistet einen einfachen und transparenten Zugang zu den eingetragenen Denkmalen. Dazu werden die Daten kartographisch im Geodatenportal, als downloadbare Liste oder auch als Web-Dienst zur Integration in Drittsysteme angeboten.“ So können alle über das OpenData-Portal der Stadt die Daten downloaden und diese in eigene (Karten-)Systeme einpflegen.
Die Denkmalliste kann somit nicht nur für interessierte Bürger*innen nützlich sein, sondern beispielsweise auch für Eigentümer*innen, Architekt*innen, Wissenschaftler*innen, Makler*innen und einige Fachbereiche der Stadtverwaltung. Auf der Karte darstellbar sind ebenso die Sichtachsen in Aachen. Bei Um- und Neubauten in diesen Bereichen muss die städtische Denkmalbehörde prüfen, ob die Sicht auf den Aachener Dom als Weltkulturerbe beeinträchtigt wird. Über eine Suchfunktion können Benutzer*innen auch nach bestimmten Adressen suchen.
Wie die Einpflegung der Daten in das System funktioniert, erklärt Dyckmans: „Der Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung pflegt die Daten in der Software ProDenkmal. Die Denkmalliste wird allerdings in der Geodateninfrastruktur der Stadt Aachen erstellt. Hier hat der Fachbereich Geoinformation und Bodenordnung unterstützt und eine technische Schnittstelle zwischen den beiden Systemen eingerichtet.“ Um die technische und inhaltliche Expertise zu verbinden, arbeiteten die städtischen Denkmalbehörde und der Fachbereich Geoinformation und Bodenordnung über den gesamten Prozess hinweg eng miteinander. Diese Zusammenarbeit wird auch weiterhin bestehen bleiben.
Das Geodatenportal der Stadt Aachen ist im Internet aufrufbar unter der Adresse http://geoportal.aachen.de. Dort im Bereich „Planen“ die Karte „Denkmalliste Baudenkmale“ anklicken.
Titelbild: Stadt Aachen / Andreas Steindl