Baustelle Jakobstraße in Aachen

Fernwärmeausbau geht in die weitere Planung

Published On: 07/10/2024

Mehrheitlich hat der Mobilitätsausschuss der Stadt Aachen für die weitere Planung des Fernwärmeausbaus gestimmt. Das Netz soll in den kommenden Jahren großflächig erweitert werden. Die CDU zeigt Bedenken.

Von Calvin Meyer

Der geplante Ausbau des Fernwärmenetzes geht voran. Mit einer Mehrheit entschied sich der Mobilitätsausschuss für die weitere Planung, die einen Start 2025 vorsieht. Vier Gegenstimmen gab es von der CDU.

Aktuell gibt es in Aachen faktisch drei Fernwärmenetze: ein Hauptnetz, das den Bezirk Mitte versorgt, und zwei „Inselnetze” am Schloss Rahe und am Brander Feld. Da Blockheizkraftwerke in beiden Bereichen 2026 stillgelegt werden, muss eine neue Wärmequelle her. Geplant ist ein Anschluss an das Hauptnetz über neue Leitungen. Entlang der Routen sollen im selben Zug Neukunden an die Fernwärme angeschlossen werden.

Um die Leitungen zu verlegen, müssen Straßen entlang der Routen geöffnet werden. Ab 2025 sollen an mehreren Stellen neue Großbaustellen entstehen. Besonders an der Roermonder Straße und in Teilen von Aachen Mitte und Brand südlich der Trierer Straße wird es in den kommenden Jahren zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.

Der Ausblick auf neue Baustellen sorgte im Mobilitätsausschuss für wenig Begeisterung. „Entsetzlich”, lautete einer der ersten Kommentare. Dennoch ist man sich weitgehend einig, dass diese Maßnahmen nötig sind und einen wesentlichen Beitrag zur zukunftssicheren und klimafreundlichen Energieversorgung Aachens darstellen.

Dennoch gab es Kritik aus der CDU, die geschlossen gegen die weitere Planung stimmte. Vor nächsten Schritten müssten sich die Planer erst weiter mit den Bezirken über genaue Maßnahmen abstimmen, forderten die Christdemokraten. Allerdings hatten auch sie zuletzt, etwa in der Bezirksvertretung Aachen-Mitte, für das Projekt gestimmt. Dementsprechend zeigten die Vertreter der anderen Parteien wenig Verständnis für die CDU-Position und gaben die weitere Planung gegen die vier Gegenstimmen in Auftrag.

Genauere Informationen zu den anstehenden Arbeiten und zu erwartenden Einschränkungen für den Verkehr haben wir in diesem Beitrag zusammengestellt.

 

Bild: Die Baustelle in der Jakobstraße ist inzwischen Geschichte – sie steht für ein Beispiel, wie es beim künftigen Ausbau des Fernwärmenetzes nicht laufen soll: Hier wurde die Straße nachträglich ein weiteres Mal aufgerissen, weil ein Hauseigentümer sich doch noch für die Fernwärme entschieden hatte. (Foto: Alexander Plitsch)