Mit Drohnen Leben retten
Mit dem Projekt „GrenzFlug+” soll die Suche nach vermissten Personen grenzüberschreitend alltagstauglich werden. Erfolgreiche Demonstration am Dreiländerpunkt.
Eine Person wird vermisst, das Gelände ist unwegsam, hügelig und bewaldet. Und doch wird der Mensch schnell gefunden – ganz ohne große Zahl von Einsatzkräften. Keine Freiwilligen müssen für die Suche rekrutiert, kein Hubschrauber, keine Hundestaffel angefordert werden. Die Lösung: der Einsatz von Drohnen.
Unter Leitung von Professor Dieter Moormann vom Institut für Flugsystemdynamik hat ein Konsortium aus RWTH, Tema AG, Vodafone AG, Deutsche Flugsicherung GmbH, Feuerwehr der StädteRegion Aachen und der Stadt Aachen das Projekt GrenzFlug+ entwickelt.
Durch den Einsatz von Drohnen soll die Suche nach vermissten Personen alltagstauglich werden – und dies sogar grenzüberschreitend. Mittels 5G-vernetzter unbemannter Flugsysteme (UAS) kann in schwierigem Gelände wie einem Mittelgebirge nach der verschollenen Person gesucht werden.
Bei Notfällen ist die Zeit bis zur Versorgung durch den Rettungsdienst entscheidend für die Überlebenschancen und die Schwere der Folgeschäden. Dies gilt beispielsweise für demente Personen, die sich in kalten Nächten in unwegsamem Gelände verlaufen und dort verunglücken. Drohnen können hier in Zukunft einen entscheidenden Beitrag zur Verkürzung der Zeit bis zur Rettung liefern. Die von den Systemen aufgenommenen Daten werden den Rettungskräften in Echtzeit über Virtual Reality zur Verfügung gestellt. Das Projekt Grenzflug+ wird im Rahmen des mFund des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Wie effektiv das System ist, wurde nun grenzübergreifend demonstriert: Am Dreiländerpunkt Belgien-Niederlande-Deutschland startete vergangene Woche Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, per Mausklick eine solche Rettungsmission, bei der zwei Drohnen koordiniert miteinander operieren. „Mit dem Projekt Grenzflug+ konnten jetzt erstmalig nach den neuen EU-Regularien Betriebsgenehmigungen für grenzüberschreitende Flüge unbemannter Luftfahrzeuge außerhalb der Sichtweite eingeholt werden. Es ist ein Meilenstein grenzüberschreitenden Rettens“, sagte der Minister.
Weitere Infos zu GrenzFlug+ gibt es auf der Projekt-Website.
Quelle: RWTH Aachen
Foto: Andreas Schmitter / RWTH Aachen