Klimaneutrale Stadt: RWTH ist Schlüssel-Akteur
135 Akteure der Aachener Stadtgesellschaft haben sich im Rahmen des Klimastadtvertrags verpflichtet, einen Beitrag zum Ziel der klimaneutralen Stadt bis 2030 zu leisten. Wir stellen einige Akteure und ihre Ziele und Maßnahmen vor – und beginnen mit einem besonders großen Akteur: der RWTH Aachen.
Von Alexander Plitsch
Bereits 2021 hat sich die RWTH in einem Nachhaltigkeits-Leitbild der Agenda 2030 der Vereinten Nationen verschrieben. Man sei sich der eigenen „Verantwortung und Vorbildfunktion für die Gestaltung der Zukunft bewusst“ und habe das Ziel, „in einem partizipativen Prozess eine Vision für eine nachhaltige RWTH zu entwickeln“.
Diesen Prozess hat die Hochschule im Dezember 2023 abgeschlossen und unter dem Motto „We are part of the solution!“ eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Sie enthält Ziele, Maßnahmen und Indikatoren für mehrere Wirkungsbereiche der Hochschule: Governance, Studium und Lehre, Forschung und Betrieb.
„Bei der Erarbeitung wurde ein besonderer Fokus darauf gelegt, dass sich jedes Hochschulmitglied einbringen und die Ziele und Maßnahmen mitgestalten kann”, sagte Katharina Jochim, Leiterin der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Hochschulgovernance. Dafür wurden unter anderem Workshops und Online-Befragungen durchgeführt.
RWTH unter den größten Energieverbrauchern der Region
„Die RWTH Aachen ist ein Ort, an dem Zukunft gedacht wird“, sagte Rektor Ulrich Rüdiger. „Wir verändern die Welt durch unsere Forschung und tragen ganz besonders durch sie zu einer nachhaltigen Zukunft bei.“ Laut Nachhaltigkeitsstrategie soll deshalb künftig das Thema Nachhaltigkeit in der strukturellen und strategischen Entwicklung des Forschungsprofils der RWTH berücksichtigt werden. Außerdem plant man, Ausgründungen mit Nachhaltigkeitsbezug gezielt zu fördern.
Zweifellos gehört die Hochschule zu den größten Energieverbrauchern der Region. Für das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 kommt ihr deshalb auch eine zentrale Rolle zu. Um den Betrieb der RWTH nachhaltiger zu gestalten, plant die Hochschule unter anderem (Quelle):
- Regenerative Eigenerzeugung und Beschaffungslösungen von Energie
- Signifikante Reduzierung der mobilitätsbedingten Treibhausgasemissionen
- Funktionierende ordnungsgemäße Abfallentsorgung und signifikante Reduzierung des Abfallaufkommens
Ein großes Potential zur Einsparung von Emissionen liegt in der Sanierung der Hochschulgebäude. Hier sind der Hochschule allerdings Grenzen gesetzt – es braucht die Unterstützung des Landes und ihres Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB), um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen.
Teil der Nachhaltigkeitsstrategie ist auch die Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Zum Startschuss der Kampagne „We are part of the solution!“ wurde jüngst eine Kooperation mit der ASEAG vorgestellt. Künftig wird ein Elektro-Linienbus auf das Thema „Nachhaltigkeit an der RWTH“ im Stadtgebiet aufmerksam machen.
Foto: RWTH Aachen / Andreas Schmitter