Nachhaltig. Reisen. COP29 – Nach Baku zur Weltklimakonferenz mit Bus, Bahn & Bike
Wie sieht verantwortungsvolles Reisen in Zeiten der Klimakrise aus? Madeleine Wörner von der Aachener Entwicklungsorganisation Misereor gibt beim diesjährigen KIMIKO Campus Festival Antworten. Dort berichtet sie vom Projekt „BakubyBusBahnBike: Nachhaltige Weltklimakonferenz“ – einer Reise, die ein deutliches Zeichen für nachhaltige Mobilität und globale Verantwortung setzt.
Anstatt ins Flugzeug zu steigen, machte sich Madeleine Wörner im November 2024 auf zur Weltklimakonferenz COP29 – mit Bus, Bahn und Fahrrad. Eine bewusste Entscheidung für Klimaschutz, Europa und Begegnung. Unterwegs traf sie Menschen, die sich engagiert für eine gerechtere Welt einsetzen, und lernte Alternativen zur fossilen Energie kennen. Für Madeleine Wörner ist das Projekt mehr als eine Reise: Es ist ein starkes Bild dafür, wie ambitionierter Klimaschutz konkret aussehen kann – praktisch, umsetzbar und gerecht.

Madeleine Wörner | verantwortlich für die Themen Energiesysteme und Klimaschutz bei Misereor (Foto: privat)
Dabei ist klar: Wir müssen einen Gang hochschalten. Die gerechte Transformation – also der Umbau hin zu einer klimafreundlichen, sozial gerechten Gesellschaft – duldet keinen Aufschub mehr. BakubyBusBahnBike steht exemplarisch für diese Notwendigkeit: ein respektvolles Handeln, das sich den großen Fragen unserer Zeit mit Mut und konkreten Alternativen stellt.
Die Idee passt ideal zur „Culture of tomorrow“, wie sie auf dem KIMIKO Festival gefeiert wird: global denken, lokal handeln, Verantwortung übernehmen. Die Herausforderungen der Gegenwart – von sozialer Ungleichheit bis zum Klimawandel – brauchen neue Antworten. BakubyBusBahnBike zeigt, dass diese Antworten längst möglich sind, wenn wir bereit sind, unsere Gewohnheiten zu überdenken – und wenn Politik und Gesellschaft endlich die Weichen richtig stellen.
Denn Klimaschutz darf nicht länger abstrakt bleiben – er muss im Alltag beginnen. Wörner betont: Es lohnt sich, für Werte und Ideale einzustehen. Und: Jede Entscheidung zählt. Was es dafür braucht, ist nicht nur individuelles Engagement, sondern auch klare politische Verantwortung. Ein Beispiel? Die Umwidmung von Subventionen, die bisher in fossile Infrastrukturen fließen, hin zu erneuerbaren Energien und nachhaltiger Mobilität – weltweit. Neue Investitionen in Gaskraftwerke sind da mehr Umweg und Sackgasse als Zukunftspfad.
COP30 in Brasilien: nächste Station?
Besonders berührend ist für Wörner eine Erfahrung, die sie auf der Reise immer wieder gemacht hat: „Die Menschen sind unbeschreiblich gut.“ Der Wunsch, zu helfen, ist Teil unserer gesellschaftlichen DNA – eine Kompetenz, die gestärkt werden muss. Gerade in Zeiten, in denen Narrative von Krieg, Weltuntergang und Angst die öffentlichen Debatten bestimmen, ist es umso wichtiger, Menschsein in den Mittelpunkt zu stellen.
Doch die Reise zur COP29 ist nicht das Ende, sondern ein Anfang. Schon jetzt richtet sich der Blick nach vorn: Kann auch die Anreise zur nächsten Weltklimakonferenz – der COP30 in Brasilien – nachhaltig gestaltet werden? Dafür braucht es Sichtbarkeit, Vernetzung und vor allem politische Unterstützung – damit aus einem symbolischen Projekt konkrete Veränderung entsteht.
Wer mehr darüber erfahren will, wie nachhaltige Mobilität Teil einer gerechten Klimazukunft werden kann, sollte sich den 14. Juni vormerken. Auf der Impulse Stage des KIMIKO Campus Festivals berichtet Madeleine Wörner nicht nur von der vergangenen Reise, sondern auch von den Plänen für morgen – und davon, wie jede*r Teil der Bewegung werden kann.