Saubere Kraftstoffe RWTH

RWTH-Studie: Saubere Kraftstoffe im Güterverkehr

Published On: 08/07/2024

Forscher*innen der RWTH haben an einer Studie zu synthetischen Kraftstoffen mitgewirkt, die sauberen Güterverkehr in der Zukunft möglich machen sollen.

Der Verkehrssektor ist in Deutschland für rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Neben dem Pkw-Verkehr ist auch der Güterverkehr dabei ein großer Faktor. Technische Verbesserungen wurden in den vergangenen Jahren durch den stetig wachsenden Verkehr weitgehend kompensiert.

Ein Weg zu einer nachhaltigen Lösung ist die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs, die zu einer erheblichen Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Verbesserung der Luftqualität führen kann. Allerdings erfordert die Elektrifizierung eine umfassende Infrastruktur für Ladestationen und kann durch die begrenzte Reichweite und Ladezeiten beeinträchtigt werden.

Deshalb wird weiterhin auch an anderen Lösungen geforscht, etwa an synthetischen Kraftstoffen. Zu diesen gehören auch die sogenannten Hydroformylated Fischer-Tropsch (HyFiT) Kraftstoffe, zu denen unter anderem an der RWTH Aachen geforscht wird. Gemeinsam mit Kolleg*innen des Max-Planck-Instituts für chemische Energiekonversion und der ETH Zürich haben Forschende des „Fuel Science Centers” der RWTH jetzt eine Studie zu diesen Kraftstoffen veröffentlicht.

Die synthetischen Kraftstoffe werden aus Biomasse oder Abfallstoffen gewonnen, die zunächst in Synthesegas umgewandelt werden. Anschließend erfolgt die Fischer-Tropsch-Synthese, bei der langkettige Kohlenwasserstoffe entstehen. Diese werden hydroformyliert, um ein optimiertes Gemisch aus Alkanen und Alkoholen zu erzeugen. Tests zeigen, dass die so hergestellten HyFiT-Kraftstoffe nicht nur CO2-neutral sind, sondern auch Emissionen von Feinstaub und Stickoxiden deutlich reduzieren können.

Die Studie betont, dass diese Kraftstoffe eine vielversprechende Ergänzung zur Elektrifizierung darstellen, insbesondere weil sie mit bestehenden Fahrzeugflotten kompatibel sind und deren Umrüstung ermöglichen. Eine umfassende Lebenszyklusanalyse bestätigt, dass HyFiT-Kraftstoffe den Übergang zu Netto-Null-Emissionen unterstützen und somit eine nachhaltige Lösung für den Schwerlastverkehr bieten.

Die Studie wurde in Nature Energy veröffentlicht.