Klimastadtvertrag für Aachen: Erste Version steht
Klimaneutral bis 2030: Als eine von sechs ausgewählten europäischen Missionsstädten ist Aachen auf dem Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel. Nächster Schritt: ein erster Entwurf des so genannten „Klimastadtvertrags“ (Climate City Contract, CCC).
Von Alexander Plitsch
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und ihre Dezernenten Frauke Burgdorff und Heiko Thomas haben ihre Unterschriften unter den Entwurf für den Klimastadtvertrag gesetzt, bevor dieser an die EU-Kommission geschickt wird.
„Extrem anstrengend, aber auch erkenntnisreich” – so beschreibt das zuständige Team der Stadtverwaltung die Aufgabe der vergangenen Wochen. Die Inhalte aus den unterschiedlichen Beiträgen aus Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft wurden akribisch in den CCC eingearbeitet. Dabei galt es unter anderem, die laufenden und geplanten Maßnahmen zur Emissionsreduzierung in eine Gesamtkalkulation einzubeziehen. Am Ende seien es 250 Seiten geworden, auf denen der Aachener Weg hin zur Klimaneutralität beschrieben wird.
Als „ambitioniert-realistisch“ beschreiben die Verantwortlichen diesen Weg und machen damit deutlich, dass die Jahreszahl 2030 aus ihrer Sicht noch immer erreichbar ist. Immerhin 134 Akteure der Stadtgesellschaft – etwa Unternehmen, Hochschulen und Initiativen – sind davon ebenfalls überzeugt und haben „Commitments“ oder Unterstützungsschreiben für den Klimastadtvertrag eingereicht. Bis zur offiziellen Deadline waren es 119 – hier haben wir darüber berichtet.
Alle Akteure der Stadtgesellschaft, die noch nicht an Bord sind, will die Stadtverwaltung in der nächsten Zeit ebenfalls überzeugen. Denn: Der Klimastadtvertrag soll ein agiles Instrument sein und auf dem Weg bis 2030 laufend weiterentwickelt werden.

Sibylle Keupen, Frauke Burgdorff und Heiko Thomas (v. l.) bei der Unterschrift des Klimastadtvertrags (Foto: Stadt Aachen / Jane Kaimer)
Zum Hintergrund
Die EU hat ihre Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030″ ins Leben gerufen, um Innovation zu fördern und Vorbilder zu schaffen. Die ausgewählten Städte sollen als Pioniere auf dem Weg zur Klimaneutralität vorangehen. Dafür erhalten sie Unterstützung und bevorzugten Zugang zu Fördergeldern.
Ein Eckpfeiler des Projektes ist der Klimastadtvertrag, der individuell für jede der 100 Städte erarbeitet wird. Er soll als Dokument, aber auch als Prozess verstanden werden. Im Sinne eines Prozesses soll er neue Wege der Zusammenarbeit mit lokalen, regionalen und nationalen Akteuren aufzeigen, um bis 2030 die Klimaneutralität in der Stadt zu erreichen.
Das Schaubild unten zeigt die so genannte Climate Transition Map, an der sich der Klimastadtvertrag orientieren soll. In der ersten Iteration, die jetzt für Aachen erarbeitet wurde, geht es um ein „starkes Mandat“ durch Commitments vieler und relevanter Akteure der Stadtgesellschaft. Außerdem gilt es, eine klare Analyse vorzulegen, Hürden und Herausforderungen zu identifizieren sowie Zukunftsszenarien zu entwickeln. Wesentliche Pfeiler des Vertrags sind zudem ein Aktions- und ein Finanzierungsplan, mit denen die Basis für die Umsetzung in den weiteren Phasen des Projektes gelegt wird.
Wer sich für Details der EU-Mission interessiert, findet weitere Infos auf der Website zum Projekt.
Dieser Beitrag wirde am 12.3. um 17.10 Uhr aktualisiert.

Bildnachweis: Das Titelbild wurde mit der generativen KI DALL-E erstellt. Das Schaubild stammt von der Website des Projektes.