Recycling von Elektroautos – Graduiertenkolleg mit Beteiligung der RWTH

Recycling von Elektroautos: RWTH an Forschungsprojekt beteiligt

Published On: 03/10/2024

Die RWTH beteiligt sich mit anderen Hochschulen an einem gemeinsamen Projekt rund um die Verwertung alter Elektroautos.

Von Calvin Meyer

Elektroautos haben sich binnen des letzten Jahrzehnts vom Nischenprodukt zu einem festen Bestandteil der städtischen Kulisse entwickelt. 2023 war fast jedes fünfte neu zugelassene Auto in Deutschland elektrisch angetrieben. Doch damit stellt sich auch die Frage: Was tun mit diesen Autos, wenn sie ausgedient haben? Denn auch die ersten E-Autos haben das Ende ihrer Lebenszeit erreicht – und besonders die Batterien enthalten seltene und wertvolle Materialien.

Ein gemeinsames Projekt, an dem zehn Lehrstühle der RWTH beteiligt sind, will diese Frage lösen. In Zusammenarbeit mit der Uni Siegen, der FH Münster und weiteren Partnern wurde das Graduiertenkolleg (GRK) Circular E-Cars ins Leben gerufen. Ziel ist es, neue und innovative Möglichkeiten der Demontage und Verwertung von E-Autos zu schaffen. Stoffe sollen wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll genutzt werden.

Besonderer Fokus liegt dabei auf der Regionalentwicklung. Das GRK hat das Ziel, das Rheinische Revier zu einem Hauptstandort für das Recycling von E-Auto-Teilen zu entwickeln. Besonders kleine bis mittelgroße Firmen aus der Region sollen dabei eingebunden werden.

Der traditionell auf Rohstoffgewinnung und -verarbeitung basierten Industrie soll geholfen werden, diesen Markt zu erschließen. Mindestens 7.000 neue Arbeitsplätze sollen dadurch im Rheinischen Revier entstehen – und viele weitere erhalten bleiben, die derzeit bedroht sind.

Vom Bund wird das GRK über die nächsten vier Jahre mit 8,4 Millionen Euro unterstützt. Die Forscher fokussieren sich u.a. auf die Möglichkeiten zur Stoffverwertung, die Entwicklung von KI-Systemen als Werkzeuge der Industrie und die Möglichkeit lokaler Unternehmen, an dieser neuen Entwicklung teilzunehmen.

Das GRK Circular E-Cars ist nur eine von mehreren großen Initiativen, die sich mit der Zukunft der Industrie im Rheinischen Revier beschäftigen. Kürzlich haben wir über den Digital Hardware Hub berichtet, ein Projekt zum Aufbau eines kooperativen Netzwerkes in der Branche der Nanotechnologie.

 

Foto: RWTH Aachen / Peter Winandy